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Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt passen oft nicht zusammen: Noch 1.400 Jugendliche sind unversorgt

Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt passen oft nicht zusammen: Noch 1.400 Jugendliche sind unversorgt HP KB

In zahlreichen Betrieben sind noch viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Gleichzeitig gibt es jedoch nach wie vor viele Jugendliche, die noch einen Ausbildungsplatz suchen.


Ende Juli waren noch über 1.400 Jugendliche beim Jobcenter Region Hannover als sogenannte „unversorgte Bewerber“ gemeldet. Etwa 75 % davon sind bereits seit über einem Jahr Ausbildungsplatzsuchend und bei weit mehr als der Hälfte von ihnen liegt der Schulabschluss schon mindestens zwei Jahre zurück. Jeder vierte dieser Bewerber hat eine ausländische Staatsangehörigkeit. Michael Stier, Geschäftsführer des Jobcenters Region Hannover: „Bei diesen Fakten kann von einem generellen Bewerbermangel nicht die Rede sein. Wir müssen unsere Anstrengungen verstärken, um auch diesen Jugendlichen die Chance auf eine Berufsausbildung zu bieten.“


Viele Ausbildungsplätze werden nicht besetzt, weil die Vorstellungen der Betriebe mit der Bewerberlage nicht einwandfrei zusammenpassen. Dazu gehören vor allem Aspekte wie Schulnoten, Arbeits- und Sozialverhalten oder auch der Migrationshintergrund. „Wir müssen sehr viel Überzeugungsarbeit bei den Betrieben leisten und oft ergänzende Förderleistungen anbieten, um auch diesen Kandidaten mehr Ausbildungsmöglichkeiten zu eröffnen“, berichtet Michael Stier. Gerade in Berufen mit Nachwuchssorgen müsse darüber nachgedacht werden, wie sich die Potenziale dieser Jugendlichen besser erschließen lassen und wie diese Ausbildungen schlussendlich auch attraktiver gemacht werden können. „Schulnoten sagen nicht zwangsläufig etwas darüber aus, ob der Jugendliche ein guter Auszubildender wird“, ergänzt Michael Stier.

Das Jobcenter Region Hannover und die Region Hannover haben deshalb bereits eine Reihe von Projekten und Maßnahmen auf den Weg gebracht, um auch leistungsschwächere Jugendliche an eine duale Berufsausbildung heranzuführen. Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover: „Unser Ziel ist es, auch benachteiligten Jugendlichen eine duale Berufsausbildung zu ermöglichen. Dafür brauchen diese Jugendlichen wie auch die Betriebe aber zusätzliche Unterstützung.“ Die bisherigen Kooperationsprojekte mit Kammern, Innungen und Betrieben seien überaus erfolgreich und zeigten, dass die Jugendlichen eine gewaltige Motivation entwickeln könnten. „Viele Betriebe sind zunächst skeptisch, ob die Jugendlichen den Anforderungen gewachsen sind. Am Ende zeigt sich jedoch in den meisten Fällen, dass nichts mehr motiviert und antreibt als eine gute berufliche Perspektive.“, so Franz. Vor diesem Hintergrund planen Jobcenter und Region, diese Kooperationsprojekte weiter auszuweiten. Dafür würden nach wie vor interessierte Betriebe gesucht.


Zum Ablauf des Ausbildungsjahres werden viele der jetzt noch unversorgten Bewerber in eine Alternative zur Ausbildung einmünden müssen. Das ist häufig ein weiterer Schulbesuch oder auch eine Berufsvorbereitung bzw. Qualifizierung in einer Übergangsmaßnahme. Wirtschaftsdezernent Ulf-Birger Franz: „Es bedarf der gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten in der Region Hannover, damit alle jungen Menschen, die eine Ausbildung anstreben, auch eine Chance erhalten.“ Dem zunehmenden Fachkräftebedarf könne nur begegnet werden, wenn die Betriebe engagiert ausbilden und dabei alle Ausbildungssuchenden in Betracht ziehen.

Quelle: Jobcenter Hannover

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