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Handwerkskonjunktur im Herbst 2013: Es geht wieder bergauf

Handwerkskonjunktur im Herbst 2013: Es geht wieder bergauf HWK Hannover

„Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bewegt sich weiterhin auf stabilem Wachstumskurs,“ erklärte Jans-Paul Ernsting, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover bei der Vorlage des Handwerkskonjunkturberichts für das dritte Quartal 2013. Dies zeige sich auch bei den aktuell erhobenen Daten für das Handwerk im Bezirk der Handwerkskammer Hannover. Wie im Vorjahresquartal weisen auch im Berichtsquartal fast alle Konjunkturindikatoren des Gesamthandwerks nach oben. Das machte Ernsting deutlich. Die Branchenkonjunkturen hingegen fielen sehr differenziert aus. Überwiegend werde die positive Handwerkskonjunktur vom Bauhandwerk und vom Ausbauhandwerk getragen, die zusammen rund 51 Prozent der befragten Betriebe repräsentieren.

„Die Geschäftslagebeurteilung im Gesamthandwerk liegt mit 66 Indexpunkten annähernd auf Vorjahresquartalsniveau und nur um 5,5 Punkte unter der Beurteilung vom Herbst 2011, in dem der höchste Indexwert seit 1991 erreicht wurde,“ so Ernsting. Ursächlich für die gute Bewertung der aktuellen Geschäftslage seien die insgesamt gestiegenen Aufträge insbesondere im Bau- und im Ausbauhandwerk, in denen die Umsatzentwicklung besonders positiv verlief. Aber auch im Gesamthandwerk meldeten immerhin 12 % der Betriebe ein Umsatzplus.

Ungeachtet der angezogenen Nachfrage nach Handwerksleistungen und –produkten wurden die Verkaufspreise in jedem zehnten Betrieb angehoben. Gestiegene Einkaufspreise meldeten alle Handwerksbranchen, die aber deutlich moderater als im Herbst letzten Jahres ausfielen. Der Preisüberwälzungsgrad hat sich somit für alle Handwerksbranchen verbessert. Am besten gelang es dem Bauhandwerk und dem Ausbauhandwerk, die Preissteigerungen an den Kunden und an die Kundin weiterzugeben. Ein insgesamt beruhigendes Bild, bedenkt man die expansive Geldpolitik auch der Europäischen Zentralbank. Die Betriebsauslastung ist gegenüber dem Vorjahresquartal nahezu unverändert geblieben, sodass für die Betriebe kein großer Anreiz bestand, Erweiterungsinvestitionen zu tätigen. Die Beschäftigtenzahlen wurden in 8 Prozent der befragten Betriebe nach unten korrigiert; immerhin 18 Prozent stockten ihren Personalbestand auf.

Bau- und Ausbauhandwerk auf Wachstumskurs

Die wirtschaftliche Lage im Bauhandwerk ist gut. So bewegt sich der private Wohnungsbau, der für das Bauhandwerk im Kammerbezirk von großer Bedeutung ist, auf relativ hohem Niveau. Die Baugenehmigungen in dieser Sparte sind in Niedersachsen im April (neuere Daten liegen noch nicht vor) nochmals deutlich gestiegen. Eine ähnlich günstige Entwicklung gibt es im Straßenbau und im Tiefbau. So ist auch die Geschäftslagebeurteilung gegenüber dem Vorjahresquartal um 12 Indexpunkte angestiegen. Die übrigen Konjunkturindikatoren zeigen ebenfalls die ungetrübte Lage der Betriebe dieser Handwerksbranche. Auch die wirtschaftliche Lage im Ausbauhandwerk ist erfreulich. Das Stimmungsbarometer stieg um 2,5 Indexpunkte auf 76,5 Punkte.

Kraftfahrzeughandwerk hat mit Auftragsrückgängen zu kämpfen

Eine unterdurchschnittliche Geschäftslagebeurteilung gaben die Betriebe des Handwerks für den gewerblichen Bedarf ab; dies sicherlich auf Grund gesunkener Aufträge. Auch die Umsatzentwicklung entsprach nicht den Erwartungen. Entsprechend wurde das Investitionsvolumen in nach unten korrigiert. Trotz diesem unerfreulichen Hintergrund stellten per saldo 6 % der befragten Betriebe weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein. Weiterhin mit Auftragsrückgängen zu kämpfen hat das Kraftfahrzeughandwerk, wenngleich der Geschäftsklimaindex nur um 3,5 Punkte gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gesunken ist.

Niedrigster Geschäftsklimaindex bei den Gesundheitshandwerken

Das Nahrungsmittelhandwerk verspürt keine konjunkturellen Schubkräfte und so ist der aktuelle Geschäftsklimaindex mit 55,5 Indexpunkten wohl angemessen. Dennoch meldeten 28 Prozent der Betriebe bessere Geschäftsergebnisse. Nur 14 Prozent der Betriebe sahen sich einer abnehmenden Nachfrage gegenüber, die Umsätze gingen allerdings in 15 Prozent der befragten Bäckereien, Konditoreien und Fleischereien zurück. Das Dienstleistungshandwerk, in besonderem Maße vom privaten Konsum abhängig, weist mit 55 Indexpunkten bei der aktuellen Beurteilung der Geschäftslage auf eine sich wieder verschlechterte, wirtschaftliche Situation hin. Den niedrigsten Geschäftsklimaindex mit 50 Punkten weisen die Gesundheitshandwerke auf. Deutliche Auftrags- und Umsatzrückgänge führten zu einer unveränderten Investitionstätigkeit und zu einem kräftigen Beschäftigtenabbau.

Gesamtprognose: Stabilisierung auf hohem Niveau

Nach den Gesamtprognosen der befragten Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Hannover ist von einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung auf hohem Niveau auszugehen. Allerdings wird sich die Konjunktur in den einzelnen Handwerksbranchen nach eigenen Angaben sehr unterschiedlich darstellen. Während das Bauhandwerk, das Ausbauhandwerk und das Nahrungsmittelhandwerk zuversichtlich wirken, ist dies in den übrigen Handwerksbranchen nicht der Fall. Besonders skeptisch blicken die Gesundheitshandwerke in den kommenden Geschäftsverlauf. Die saisonale Komponente, die üblicherweise in den Wintermonaten eines Jahres für einige Handwerksbranchen zum Tragen kommt, scheint den Betrieben diesjährig die Stimmung nicht zu vermiesen.

Die regelmäßig durchgeführte Regionalanalyse zeigt eine deutliche wirtschaftliche Erholung gegenüber dem Herbst des letzten Jahres in den Landkreisen Diepholz (71,5 Indexpunkte) und Schaumburg (66 Indexpunkte). Ungeachtet eines Anstiegs des Geschäftsklimaindexes von 3 Punkten auf 61 Indexpunkte bewerteten die Betriebe des Landkreises Nienburg ihre Geschäftslage am ungünstigsten, gefolgt von den Betrieben im Landkreis Hameln-Pyrmont (64 Punkte) und in der Region Hannover (64,5 Punkte).

 Quelle: HWK Hannover  

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